Veröffentlicht am 17. April 2025, 10:26 • Redaktion Lokale Perspektive
Das Rheinufer in Basel wird zur Bühne für ein neues Kunstfestival, das lokale und internationale Künstler zusammenbringt. Die Veranstaltung, die erstmals in dieser Form stattfindet, soll nicht nur Kunst erlebbar machen, sondern auch den Dialog zwischen Stadt, Fluss und Gesellschaft fördern.
Über 50 Installationen, Performances und Workshops säumen in der Festivalwoche das Ufer zwischen der Mittleren Brücke und dem Dreiländereck. Die Werke reichen von großflächiger Straßenmalerei bis zu interaktiven Lichtskulpturen. Viele davon sind ortsspezifisch entwickelt worden und beziehen sich direkt auf das Thema Wasser.
Die Kuratorin Anna Müller betont den offenen Zugang: „Kunst gehört nicht nur in Museen. Wir wollen Schwellen abbauen und Menschen einladen, ihre Stadt aus neuen Perspektiven zu erleben.“ Der Eintritt ist an allen Tagen frei, was auch Besuchergruppen anspricht, die sonst wenig Kontakt mit Kunst haben.
Besonderes Highlight ist ein schwimmendes Atelier auf dem Rhein, in dem täglich wechselnde Künstler live arbeiten und mit dem Publikum ins Gespräch kommen. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit lokalen Schifffahrtsunternehmen realisiert und bietet Platz für kreative Experimente mitten auf dem Wasser.
Die Resonanz aus der Bevölkerung ist groß. Bereits am ersten Abend strömten hunderte Besucher ans Ufer, um bei Sonnenuntergang Installationen zu bewundern und an spontanen Tanz-Performances teilzunehmen. Auch Familien mit Kindern fanden an interaktiven Stationen spannende Mitmachangebote.
Gastronomisch wird das Festival ebenfalls begleitet: Foodtrucks, die regionale Spezialitäten anbieten, sorgen für kulinarische Vielfalt. Viele Restaurants entlang der Rheinpromenade haben eigens Menüaktionen zur Kunstwoche konzipiert und verlängerte Öffnungszeiten eingeführt.
Die Stadt Basel unterstützt das Projekt mit einem Förderbeitrag von 400.000 Franken. Kulturreferent Tobias Aeschbacher spricht von einem „mutigen und innovativen Format, das Kultur und Lebensraum verbindet“. Auch die Tourismusförderung sieht Potenzial für eine neue Tradition.
Teil des Konzepts ist die Nachhaltigkeit. Alle Installationen müssen nach Festivalende rückstandslos abgebaut oder recycelt werden. Zudem wird mit regionalen Materialien gearbeitet und der Energieverbrauch dokumentiert. Müllvermeidung und Barrierefreiheit stehen ebenfalls im Fokus.
Nicht alle Reaktionen sind jedoch positiv. Einige Anwohner kritisieren den nächtlichen Lärm und die starke Frequentierung der Uferwege. Die Veranstalter reagieren mit veränderten Zeitfenstern für laute Performances und zusätzlichen Ordnern zur Lenkung der Besucherströme.
Die Sicherheitslage wird von der Polizei als ruhig eingestuft. Es habe keine größeren Zwischenfälle gegeben, die Zusammenarbeit mit privaten Sicherheitsdiensten funktioniere reibungslos. Die Festivalleitung dankte ausdrücklich den Einsatzkräften für ihre Unterstützung.
Das Kunstfestival soll laut Veranstaltern keine einmalige Sache bleiben. Bereits jetzt laufen Planungen für eine Fortsetzung im nächsten Jahr – möglicherweise mit internationaler Beteiligung. Basel könnte sich damit langfristig als Standort für experimentelle Kunst im öffentlichen Raum etablieren.